Brückenbau

Tragwerksauswechslung Friedensbrücke über die Sill

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Auftraggeber

Stadt Innsbruck Abteilung Tiefbau

IVB Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH

Leistungen

Nachrechnung Bestand, Vorprojekt und Ausführungsprojekt

Ausführung

2012 - 2013

Bausumme

ca. 2,2 Mio €

 

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Beschreibung

Die Friedensbrücke über dir Sill wurde 1962 als Straßenbrücke mit beidseitigem Rad- und Fußweg und mittig geführter zweigleisiger Straßenbahn mit getrennten Richtungsfahrbahnen errichtet.

Das Bestandstragwerk der Friedensbrücke muss erneuert werden, da durch die Verlegung der Straßenbahngleise im Zuge des Projektes Leipziger Platz von der Brückenmitte auf die Unterwasserseite die normgemäße Tragsicherheit nicht mehr gegeben wäre.

Das Neue Tragwerk wird als Verbundtragwerk mit Stahlhohlkästen und Stahlbetonfahrbahnplatte ausgebildet. Das neue Brückentragwerk hat eine Gesamtbreite von ca. 32,0m, ist ca. 20 Grad schiefwinkelig und hat einen Kreuzungswinkel mit der Sill von 110 Grad. Die Fahrbahnbreiten sind variabel, auf der Seite Straßenverkehr ca.13,50m, auf der Seite Öffentlicher Verkehr ca. 8,00m jeweils mit einer Querneigung von ca. 1,5%. Im Längsschnitt liegt das Tragwerk in einer Kuppe mit Hochpunkt auf dem Brückentragwerk nach dem Widerlager links.

Die Tragwerksoberkante muss für einen dem heutigen Stand der Technik entsprechenden Fahrbahnufbau um ca. 10cm gegenüber dem Bestand abgesenkt werden. Die Tragwerksunterkante soll um 50cm zur Erhöhung der Hochwassersicherheit angehoben werden. Mit den oben angeführten geometrischen Randbedingungen ergibt sich eine Gesamthöhe des neuen Brückentragwerkes von 1,40m mit 30cm Stahlbetonfahrbahnplatte und 1,10m Stahlträgerhöhe.

Die Auflagerung des Tragwerkes auf den bestehenden Widerlagern erfolgt in der Lagerachse des Bestandstragwerkes. Die Widerlager müssen im oberen Bereich für die Ausbildung der neuen Lagerbank mit Herdmauer adaptiert werden.

Das neue Brückentragwerk wird in zwei Bauphasen hergestellt. Die beiden Tragwerksteile werden über einen Vergussstreifen mit Schlaufenstoß miteinander kraftschlüssig verbunden.

Es werden sechs dicht verschweißte Stahlhohlkästen mit einer Stützweite von ca. 28,60m gleichmäßig auf den Brückenquerschnitt verteilt. Die seitlichen Kragarme der 30cm Stahlbetonfahrbahnplatte haben eine maximale Auskragung von 2,50m, die Stützweite im Bereich der Hohlkästen beträgt ca. 2,60m.

Die Stahlhohlkästen sind zweizellig mit geneigten äußeren Stegen. Die Hohlkästen werden in den Viertelpunkten durch Querschotte ausgesteift. Die Verbindung der Stahlhohlkästen mit der Stahlbetonfahrbahnplatte erfolgt mit aufgeschweißten Kopfbolzendübeln.

Die Stahlhohlkästen des Verbundtragwerkes werden jeweils in einem Stück mit fertiggestelltem Korrosionsschutz eingehoben. Die Stabilisierung der Stahlhohlkästen im eingebauten Zustand erfolgt mit den Stahlquerträgern bei den Widerlagern. Die Querträger werden vor Ort mit Kopfplattenstößen miteinander verschraubt. Die Rüstung für die Herstellung der Fahrbahnplatte kann an den Stahlhohlkästen mit seitlichen Laschen fixiert werden.

Die Bemessung des Verbundtragwerkes erfolgt Nach ÖN EN und B 1991-2 für die Straßenverkehrslasten mit

- Lastmodell 1 (LM1) Einzellasten und gleichmäßig verteilte Lasten

- Lastmodell 2 (LM2) Einzelachse

- Lastmodell 3 (LM3) Sonderfahrzeuge, SFZ 2400/200 mit 12 Achsen mit e=1,50m

und für die Straßenbahnlasten mit

- Lastmodell 71 (LM71) mit alpha = 0,35 für Straßenbahn.

 

Bauausführung: Firma Teerag-Asdag AG, Niederlassung Tirol

Stahlbau: Fa. Raffl Stahlbau GmbH

Beton C30/37 ca. 550 m3

Betonstahl Bst 550 ca. 140 to

Stahl S355 J2+N ca. 250 to