Brückenbau
Tragwerksanierung Genietete Stahlfachwerkbrücke
Auftraggeber
Stadt Innsbruck, Abteilung Tiefbau
Leistungen
Brückeninspektion, Ausschreibung und Ausführungsprojekt
Ausführung
2009 / 2010
Bausumme
ca. 0,375 Millionen
Beschreibung
Der Emile Bethouart Steg wurde in den Jahren 1873 bis 1875 als Fußwegbrücke, der Eiserner Innsteg, errichtet. Der Steg ist somit die älteste Brücke auf Innsbrucker Stadtgebiet und steht seit 1923 unter Denkmalschutz.
Das genietete Stahltragwerk wurde als Durchlaufträger über drei Felder mit Fachwerks-Längsträgern und U-förmigem Querschnitt ausgebildet. Auf den unten liegenden Verbindungsträgern zwischen den beiden außenliegenden Stahlfachwerken liegt die Fahrbahn aus Holz. Das Tragwerk hat eine Gesamt-Stützweite von 21,10+27,80+21,90 = 70,80 m. Die lichte Weite der Fahrbahn beträgt 2,30 m, die Gesamtbreite 2,70 m.
Die Widerlager und die beiden Flusspfeiler wurden mit Natursteinen gemauert und auf Trägerrosten mit Holzpfählen gegründet. Das linke Widerlager wurde in die Ufermauer integriert, das rechte steht in der Uferböschung. Das Tragwerk hat bei den Pfeilern eine lichte Höhe von ca. 4,80 m über der Flusssohle.
Im Zuge der Brückeninspektion gem. RVS wurden starke Korrosionsschäden am Tragwerk festgestellt. Aufgrund des schlechten Erhaltungszustandes musste das gesamte Tragwerk gestrahlt werden. Die freigelegten Querschnitte wurden begutachtet und erforderlichenfalls einzelne Bauteile verstärkt oder ausgetauscht. Neue Stahlbauteile wurden aus Stahlgühte S235 JO mit Bohrschablonen hergestellt. Die bestehenden Nietverbindungen im Bereich der Tragwerksverstärkungen wurden ausgebohrt und durch geschraubte SLP-Verbindungen ersetzt, die Schraubenlöcher wurden aufgerieben. Nach Abschluss der Verstärkungsarbeiten wurde das Tragwerk gereinigt und gemäß RVS neu Beschichtet.
Für die Sanierungsarbeiten wurde das Tragwerk in drei Teilen ausgehoben, im Werk saniert und anschliessend wieder eingehoben. Die Stöße der Längsträger wurden vor Ort wieder vernietet.
Der Gehbelag wurde ausgebaut, zwischengelagert und wieder eingebaut. Ein Teil des Bodenbelag musste erneuert werden. Im Zuge der Tragwerksanierung wurden auch die Versorgungsleitungen ausgewechselt. Für die Gasleitung war eine Hilfsbrücke zur Aufrechterhaltung des Betriebes erforderlich.
Im Zuge der Tragwerksanierung wurden ca. 3,4 to Stahl, das sind 10 % der Gesamtmasse von 34 to, ausgewechselt und ca. 3000 Nieten durch SLP-Verbindungen getauscht.